Abb.: Kopf an Schulter, 2007
Am 11. Juni 1938 in Wormditt (Ostpreußen) geboren starb er am 21. März 2025 in seinem
Wohnhaus in Krefeld Hüls.
Auch wenn er den größten Teil seines Lebens in Krefeld verbrachte, hier zur Schule ging
und später viele Jahre die Klasse für Gestaltung an der Krefelder Werkkunstschule unterrichtete,
konnte er seine ostpreußische Herkunft nicht verleugnen. Sein unbeugsamer Charakter
ist wohl auch darauf zurückzuführen.
Als Bildhauer war er Konstruktivist. Seine bildhauerische Entwicklung war eng verbunden
mit seinen privaten Lebensphasen. Die menschliche Form sein Maßstab. Zu Beginn in geschlossenen,
kompakten Entwürfen in Stein oder Guss, später in leichten, offenen, ineinander
verschränkten Stahlplatten arrangiert, finden sich oft rhythmisierte Bewegungsabläufe
entlang der Kanten und Abfolgen seiner Plastiken.
Als Träger der Thorn-Prikker-Medaille und Autor vieler Publikationen zu seiner Arbeit und
zur Entwicklung der Skulptur und Plastik im Allgemeinen hat er für das an der Bildhauerei interessierte Publikum Standards
zum Verständnis der Materie gesetzt.
Dem Museum Lehmbruck war er über viele Jahre eng verbunden.
Viele seiner Werke befinden sich im öffentlichen Raum auf dem Gebiet der Stadt Krefeld. Dazu erschien zu seinem
85. Geburtstag anlässlich einer Ausstellung im Foyer des Krefelder Rathauses eine kleine Publikation.
Ihm hat die Stadt Krefeld und später der Verein Kunst und Krefeld e.V. viel zu verdanken.
Nicht nur in der Lehre und künstlerischen Ausbildung. Sein Eintreten für seine kreative Zunft hat viele Menschen zur
Kunst geführt.
Um Zugang zu seiner Arbeit zu finden ist wichtig zu wissen, dass er seit seinem 7. Lebensjahr auf einem Auge blind war.
Hier liegt wohl auch der Ursprung seiner lebenslangen Suche nach der Erfahrung der dreidimensionalen Wahrnehmung.
Besonders aus seinen Skizzen und Entwurfszeichnungen geht dies deutlich hervor.
Er besuchte häufig Tanz-Aufführungen und Konzerte. Musik und Tanz dienten ihm unter Anderem als Inspiration.
Nach der Wende besuchte er gemeinsam mit seiner Frau Anngrit oft seine Heimat und warb in Zusammenarbeit mit der
Adalbert-Stiftung für die Verständigung zwischen Deutschland und Polen. Eine seiner Plastiken zu diesem Thema steht
heute in Warschau.
In den letzten Jahren dominierte das Kopf-/ Handmotiv ausgelöst durch ein für ihn einschneidendes privates Erlebnis.
Vor 21 Jahren hat er mit vier Weggenossen den Verein Kunst und Krefeld gegründet und war bis 2019 Mitglied des Vorstands.
Ihm sind viele, wunderbare Ausstellungsprojekte und Publikationen zu verdanken. Insbesondere zu erwähnen ist
das Buch „Glasmaler und Lichtgestalter nach 1945. Krefeld und der Niederrhein“.
Wir trauern gemeinsam mit seiner Frau Anngrit und seiner Familie.
Im Namen des Vorstands und der Mitglieder des Vereins Kunst und Krefeld e.V.
Christoph Tölke
Das Seelenamt
Prof. Hans Joachim Albrecht
* 11.6.1938 - † 21.3.2025
Donnerstag, den 24. April 2025
um 12.00 Uhr
Grabeskirche St. Elisabeth von Thüringen
Hülser Straße 576
47803 Krefeld
daran anschließend ist die Einstellung der Urne.
Anstelle von evtl. zugedachten Blumen bitten wir um eine Spende an „Kunst und Krefeld"
IBAN: DE29 3205 0000 0000 0616 06
Kennwort:
Beisetzung Prof. Hans Joachim Albrecht